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Contracting-Vertrag zwischen Kärntnermilch und Kelag Energie & Wärme

19 | April 2023
Die Unternehmen Kärntnermilch und Kelag Energie & Wärme haben einen Contracting-Vertrag zur Stromerzeugung aus Photovoltaik unterzeichnet.

Die Kelag Energie & Wärme wird auf der Liegenschaft der Kärntnermilch in Spittal an der Drau eine PV-Anlage mit einer Leistung von insgesamt 1.300 kWp installieren. Die Kelag Energie & Wärme übernimmt die Planung, den Bau, die Betriebsführung und die Finanzierung des PV-Projektes. Die Kärntnermilch mietet die Anlage für die eigene Stromerzeugung. Der erzeugte Strom wird zur Gänze am Betriebsort verbraucht.

Kärntnermilch Vorreiter in Sachen Qualität, Innovation und Nachhaltigkeit
„Die Kärntnermilch feiert heuer ihr 95 Jahr Firmenjubiläum. Seit vielen Jahren ist die Kärntnermilch Vorreiter in Sachen Qualität, Innovation und Nachhaltigkeit“, erklärt Helmut Petschar — Geschäftsführer der Kärntnermilch. Unser Auftrag als Genossenschaft ist die Verarbeitung des Rohstoffes Milch unserer bäuerlichen Eigentümerinnen und Eigentümer, mit dem Ziel, die Region Kärnten nachhaltig zu bewirtschaften und den Bäuerinnen und Bauern die Einkommenssicherheit zu gewährleisten. Da der Energieverbrauch einer unserer wichtigsten Umweltauswirkungen darstellt und überdies mit großen Kosten verbunden ist, liegt unser Augenmerk schon seit Jahren auf den laufenden Verbesserungen in diesen Bereich, so Geschäftsführer Direktor Helmut Petschar.

PV Anlage: ein Zeichen für die Umwelt und Unabhängigkeit
Nun wollen wir noch einen Schritt weitergehen und mit dem Anschaffen der PV-Anlage ein weiteres Zeichen für die Umwelt setzen. Wie aus der Vergangenheit gelernt, ist uns einmal mehr bewusstgeworden, dass eine gewisse Unabhängigkeit gerade im Energiesektor immer mehr an Bedeutung gewinnt. Für die Herstellung unserer Qualitätsprodukte benötigen wir Strom und Gas in doch beträchtlichen Mengen. Nachdem wir ein Lebensmittelerzeugungsbetrieb mit einem Versorgungsauftrag sind, möchten wir dies mit diesem Schritt weiterhin gewährleisten.

Benötigter Strombedarf und Anzahl der Modulelemente
Gemeinsam mit dem Unternehmen Kelag Energie & Wärme wird nun auf dem Betriebsgelände der Kärntnermilch eine PV-Anlage installiert. Der erzeugte Strom wird zur Gänze für den Eigenbedarf verwendet. Die gesamte Anlage wird von der Kelag Energie & Wärme errichtet, insgesamt werden 2.986 Module am Betriebsgelände der Kärntnermilch aufgestellt. Davon erfolgt die Installation für 1.000 Modulen auf einer Freifläche und für 1.986 Modulen an den Dächern der Produktionsstätte. Mit dieser PV-Anlage werden pro Jahr mehr als 1.300.000 kWh Strom erzeugt. Dies entspricht den Bedarf von rund 370 durchschnittlichen Haushalten und kann damit zirka 13% des Strombedarfs der Kärntnermilch decken.

Unabhängigkeit auf Kostensituation und Zukunftsperspektive für Milchproduktion
„Als Milchlieferanten und Eigentümer sind wir stolz auf unsere Kärntnermilch“, so der Obmann der Kärntnermilch, Albert Petschar. Nachhaltigkeit wird schon seit Jahrzehnten auf unseren Betrieben gelebt. Tagtäglich sorgen die Bäuerinnen und Bauern für den Erhalt der Kulturlandschaft und sind letztendlich die Basis für einen funktionierenden Tourismus.

Auch in Zukunft werden wir großes Augenmerk auf die Nachhaltigkeit, Tierwohl und auf unsere Einzigartigkeit legen. Durch diese Anschaffung wird es der Kärntnermilch ermöglicht, unabhängiger in der Energieversorgung zu sein. Diese Unabhängigkeit wird gerade in Bezug auf die Kostensituation und damit auf die Verarbeitung der Rohmilch wichtig sein. Nur wenn wir es schaffen unseren Bäuerinnen und Bauern eine Zukunftsperspektive zu gewähren, wird es zukünftig eine flächendeckende Milchproduktion im Berggebiet geben.

Gemeinsames Contracting Modell mit stabilen Pachtpreis
„Wir setzen gemeinsam ein Contracting-Modell um“, erklärt Adolf Melcher, Geschäftsführer der Kelag Energie & Wärme. „Wir investieren in die PV-Anlagen und betreiben sie auch. Kärntnermilch stellt die Flächen zur Verfügung und bezieht den Strom aus den PV-Anlagen zu einem langfristig stabilen Pachtpreis, der das Unternehmen teilweise unabhängig macht von der zuletzt sehr volatilen Marktpreisentwicklung.“

Mit der Kelag zur Ökologisierung
Geschäftsführer Adolf Melcher erläutert die Motive der Kelag Energie & Wärme, dieses innovative Projekt mit der Kärntnermilch umzusetzen: „Zu unseren Aufgaben gehört es, Unternehmen und privaten Kunden grüne Fernwärme und für Geschäftskunden auch grünen Strom zu liefern. Wir sehen es aber auch als unsere Aufgabe, Unternehmen auf ihrem Weg zur Ökologisierung zu unterstützen, hier treten wir als Energiedienstleister auf.“ Die Kelag Energie & Wärme ist mit weiteren Industriebetrieben in Gesprächen, um ähnliche Modelle zur Nutzung von Photovoltaik umzusetzen. „Wir wollen heuer mehr als fünf Millionen Euro in PV-Contracting-Projekte von Industriekunden investieren, etwas mehr als eine Million Euro davon hier in Spittal an der Drau bei der Kärntnermilch“, sagt Melcher.“

Es werden ca 13% des Stromeigenbedarfs der Kärntnermilch gedeckt
„Das Beispiel Kärntnermilch zeigt eindrucksvoll, was der Begriff Energiewende in der Praxis bedeutet, nämlich viele, viele Einzelschritte und es freut uns, dass wir Kärntnermilch auf dem Weg zur Ökologisierung mit unserer Expertise begleiten dürfen“, erläutert Manfred Freitag, Sprecher des Vorstandes der Kelag. „Kärntnermilch kann in Zukunft etwa 13% des Strombedarfes mit PV-Strom abdecken. Für den großen Rest brauchen wir andere, grüne Stromquellen, wie zum Beispiel Windkraft und Wasserkraft.

Solche Kooperationen tragen zur Energiewende und einer grünen Energiezukunft bei.
Wir werden in den nächsten Jahren viel Geld investieren müssen, um die Energiewende tatsächlich zu schaffen und mehr Strom aus erneuerbarer Energie zu erzeugen, aus Photovoltaik genauso wie aus Windkraft und Wasserkraft. Kooperationen wie jene mit Kärntnermilch tragen zur Energiewende, zur grünen Energiezukunft und zum Erreichen der Klimaschutzziele bei. So können wir gemeinsam die Wirtschaft ein Stück grüner gestalten!“ Freitag hofft, dass das Beispiel mit der Kärntnermilch Schule macht und weitere Betriebe die Möglichkeit nutzen, ein PV-Contracting mit der Kelag Energie & Wärme umzusetzen. „Für Unternehmen ist PV-Strom vom eigenen Dach günstiger als Strom zu Marktpreisen kaufen. Zusätzlich gibt es für solche Projekte Förderungen des Landes Kärnten.“

Geschäftspartner des Projektes
Lieferant der PV-Anlage für das gemeinsame Projekt mit Kärntnermilch ist die PVI GmbH Photovoltaic Installations (PVI), ein Tochterunternehmen der Kelag. Die PVI plant und installiert PV-Anlagen für Geschäftskunden. „Die Kelag Energie & Wärme und die PVI arbeiten eng zusammen, um für den Geschäftspartner Kärntnermilch eine energiewirtschaftlich und ökologisch intelligente und gute Lösung umzusetzen“, betont Manfred Freitag. Das Land Kärnten fördert solche umweltbewussten Investitionen wie das der Kärntnermilch.

Kärntnermilch als Vorzeigeprojekt
„Wir wollen in Kärnten deutlich mehr Tempo in die Energiewende bringen und den Ausbau der erneuerbaren Energie beschleunigen. Dafür braucht es ein klares Bekenntnis zum Ausbau und zur Unterstützung von solchen innovativen Projekten der Kärntner Wirtschaft, damit sie rasch umgesetzt werden können. Ich gratuliere der Kärntnermilch zu diesem Vorzeigeprojekt im Sinne der Energiewende, mit dem das Unternehmen gemeinsam mit der Kelag einen großen Schritt hin zu mehr Nachhaltigkeit in der Stromversorgung und regionaler Unabhängigkeit macht. Mit solchen Investitionen in erneuerbare Energie wird zugleich auch in einen attraktiven Lebens,- Arbeits- und Wirtschaftsstandort Kärnten investiert.“ — LR Sebastian Schuschnig

Wesentlicher Schritt in Richtung Energieautarkie und Klimaschutz
Mit dem Projekt "Kärntnermilch goes green" startet ein Vorzeigeunternehmen im Bereich Nachhaltigkeit und Umweltschutz einen weiteren wesentlichen Schritt in Richtung Energieautarkie und Klimaschutz. Als zuständige Referentin wünsche ich dem Projekt viel Erfolg und zahlreiche Nachahmer in unserer Stadt. — Vizebürgermeisterin Angelika Hinteregger Bakk., Stadt Spittal an der Drau