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Kelag Energie & Wärme investiert 32 Millionen Euro in die Fernwärme Villach

27 | September 2023
Bis 2025 investiert die Kelag Energie & Wärme rund 32 Millionen Euro in die Erweiterung der Wärme-Erzeugungskapazitäten und in den Netzausbau in Villach.

Beim Biomasse-Heizwerk St. Agathen wird ein dritter Biomassekessel mit einer Leistung von 12 MW installiert. Damit steigt die Erzeugungsleistung an diesem Standort auf insgesamt 28 MW. Gleichzeitig erweitert die Kelag Energie & Wärme das Fernwärmenetz bis 2025 um rund 20 Kilometer auf 150 km, um noch mehr Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen den Zugang zu einer nachhaltigen Wärmeversorgung zu ermöglichen.

Unabhängiger von importierter, fossiler Energie
Industrielle Abwärme, Biomasse und Solarenergie decken bereits rund 80 % des Fernwärmebedarfes in der Stadt Villach. Die Fernwärmeversorgung in Villach ist nicht nur eines der größten Fernwärmesysteme in Österreich, sondern auch eines der ökologischsten. Reinhard Draxler, Vorstand der Kelag: „Den heute geltenden politischen Auftrag zur Ökologisierung der Fernwärme hat unser Tochterunternehmen Kelag Energie & Wärme in Villach vorweggenommen, indem es alle verfügbaren erneuerbaren Wärmequellen nutzt. Mit der aktuellen Investition bleibt das Fernwärmesystem in Villach trotz seines erwarteten Wachstums weiter nachhaltig, grün und weitgehend unabhängig von fossiler Energie. Wir setzen bei unseren Beiträgen zur Energiewende überall auf erneuerbare Energie: bei Strom auf Wasserkraft, Windkraft und Photovoltaik sowie bei Fernwärme auch auf Biomasse, so wie hier in Villach mit dem Bau des dritten Biomassekessels.“

Energiewende bedeutet auch Wärmewende
Der Ausbau der Fernwärmeversorgung in der Stadt Villach ist aktuell eines der großen Investitionsprojekte der Kelag und ihrer Tochtergesellschaften. Die Kelag Energie & Wärme hat in den vergangenen Jahrzehnten knapp 100 Millionen Euro in die Fernwärmeversorgung von Villach investiert. Danny Güthlein, Vorstand der Kelag: „Die Wärmewende ist ein sehr wichtiger Teil der Energiewende. Der Energiebedarf für die Heizung ist in jedem Haushalt um ein Vielfaches größer als der Strombedarf für alle elektrischen Geräte und für die Beleuchtung, deswegen ist es besonders wichtig, hier anzusetzen. Wir investieren zusätzliche 32 Millionen Euro in den Ausbau unseres Systems und damit in die Unabhängigkeit durch grüne Energie. Wenn wir in Villach zukünftig zusätzlich 50 Millionen Kilowattstunde Fernwärme aus Biomasse erzeugen, dann ersetzen wir 50 Millionen Kilowattstunden Erdgas, das wir importieren müssten.“ 

Stark steigende Nachfrage nach grüner Fernwärme
Die Fernwärmeversorgung in der Stadt Villach ist das größte Fernwärmesystem der Kelag Energie & Wärme und eines der zehn größten in Österreich. Die Nachfrage nach Fernwärme ist in Villach stark gestiegen, von 100 Millionen Kilowattstunden im Jahr 2010 auf derzeit rund 250 Millionen Kilowattstunden. Der dritte Biomassekessel ermöglicht in Villach einen jährlichen Absatz von insgesamt 300 Millionen Kilowattstunden Fernwärme. Adolf Melcher, Geschäftsführer der Kelag Energie & Wärme: „Heute setzen wir die Spaten an, um unsere Infrastruktur weiter auszubauen und um die Zukunft zu gestalten. Neben dem Bau des dritten Biomassekessels hier in St. Agathen erweitern wir unser Fernwärmenetz in Villach um etwa sieben Kilometer pro Jahr, um neue Kunden an das Netz anschließen zu können. Die mit dieser Investition verbundene Kapazitätserweiterung bedeutet zusätzlich 50 Millionen Kilowattstunden Fernwärme aus Biomasse, das entspricht dem Wärmebedarf von rund 10 000 Wohnungen.“ Fernwärme beziehen in Villach aber nicht nur Wohnanlagen und private Häuser, sondern auch zahlreiche Industrie- und Gewerbebetriebe. 

„Die Nutzung erneuerbarer Energie konsequent ausbauen“
Landeshauptmann Peter Kaiser betonte beim Spatenstich in Villach die Notwendigkeit, verstärkt erneuerbare Energie zu nutzen. „Die vergangenen zwei Jahre haben uns mit den Folgen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine deutlich vor Augen geführt, wie abhängig wir in Europa und Österreich insgesamt noch immer von fossilen Brennstoffen wie Erdgas und Erdöl sind. In Kärnten verfügen wir jetzt schon über einen der höchsten Anteile an erneuerbarer Energie europaweit. Als Nachhaltigkeitskoalition wollen und werden wir seitens der Landesregierung — ganz im Sinne unseres Namens — die Schaffung und Nutzung erneuerbarer Energiequellen konsequent weiter ausbauen, in unserem und im Interesse unserer Kinder und Enkelkinder. Durch die Nutzung von nachwachsenden Energiequellen, wie Biomasse, schonen wir Umwelt und Klima, und wir reduzieren die erwähnte Abhängigkeit. Parallel dazu gilt es, alternative Energiequellen zu erschließen, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren. So wird bereits Abwärme von Industriebetrieben in das Fernwärmenetz in Villach eingespeist und damit ein weiterer wichtiger Beitrag zum Klimaschutz geleistet“, betont Kaiser. „Wir brauchen einen gesunden Energiemix aus Wasser, Sonne, Wind und Biomasse. Parallel dazu gilt es, die Strom- und Fernwärmenetze auszubauen. Diese Investitionen kommen nicht nur den Bürgerinnen und Bürgern zugute, sondern stärken auch den Wirtschaftsstandort Kärnten.“ 

„Schneller Ausbau von nachhaltiger Energie ist ein Standortfaktor“
Landesrat Sebastian Schuschnig sagte beim Spatenstich: „Der Fernwärme-Ausbau in Villach ist der nächste Schritt hin zu einer regionalen, nachhaltigen und unabhängigen Wärmeversorgung in Kärnten. Der schnelle Ausbau von erneuerbarer Energie- und Wärmeversorgung ist ein wesentlicher Standortfaktor der Zukunft. Mein Dank und meine Anerkennung gilt allen Projektbeteiligten, durch die das Fernwärme-Werk Villach österreichweit zu einem Vorzeigeprojekt geworden ist“, betont Schuschnig. Kärnten werde nun die eingeleitete Kehrtwende in der Energiepolitik weiter vorangetrieben: „Wir werden in Kärnten das Tempo beim Ausbau der erneuerbaren Energie deutlich erhöhen. Ziel ist es, Kärnten ganzjährigen so regional unabhängig und nachhaltig wie möglich zu machen und mehr Projekte zu ermöglichen. Kärnten braucht einen intelligenten Energiemix aus Sonnenkraft, Wasserkraft, Biomasse und auch Windkraft, wo es ökologisch vertretbar und ökonomisch sinnvoll ist. Mit der neuen Energiestrategie legen wir dafür den Grundstein.“

„Mit dem Ausbau der Fernwärme sind wir auf dem richtigen Weg.“
„Die Klimapionierstadt Villach hinterfragt alle ihre Entscheidungen auf Nachhaltigkeit und setzt voll auf erneuerbare Energieträger, von der Photovoltaikoffensive bis zur Fernwärme, um energieunabhängiger beispielsweise von Erdgas zu werden“, betont Bürgermeister Günther Albel. „Der heute vorgestellte Ausbau macht das Fernwärmesystem in unserer Stadt Zug um Zug noch leistungsstärker und weitläufiger. Wir freuen uns, mit der Kelag einen Partner zur Seite zu haben, dem Klimaschutz ebenfalls enorm wichtig ist. Als Stadt fördern wir Investitionen der Bürgerinnen und Bürger seit Jahren und bieten auch kostenlose Beratungen an. Mit dem konsequenten Ausbau des Villacher Fernwärmenetzes sind wir auf dem richtigen Weg.“